Kindermuseumsnacht
Über die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, wurde seit jeher viel geschrieben: tolle Geschichten und aberwitzige Filme sind entstanden. Am letzten Samstag war das Thema „Reise in die Vergangenheit“ in unterschiedlichsten Formaten zu erleben. Elf Partner gestalteten gemeinsam die Kindermuseumsnacht Zwickau. Die 1.300 Tickets waren wie in den Vorjahren bereits im Vorverkauf vergriffen.
Zum Auftakt luden das August Horch Museum und das Robert-Schumann-Haus ein. Während auf der Messefläche des Automobilmuseums die Kids der Tanzschule Tingle Step für ordentlich Stimmung sorgten, reiste man mit Hilfe einer magischen Spieluhr im Robert-Schumann-Haus ins 19. Jahrhundert zu Robert und Clara Schumann. Zur gleichen Zeit startete die erste der beiden Kinderstadtführungen zu einer Reise ins mittelalterliche Zwickau.
Großes Interesse bei den kleinen Feuerwehrfans weckte die aktuelle Sonderausstellung der Priesterhäuser, die die Geschichte der Zwickauer Berufsfeuerwehr zum Thema hat.
Interaktiv ging es auch im Schüler-Lab der Westsächsischen Hochschule zu, die in diesem Jahr ihre Premiere bei der Zwickauer Kindermuseumsnacht gab: Leander Hummel und Paul Kirchhoff – unfreiwillig im Jahr 2025 gelandet – ließen sich von den Kindern die Welt erklären und konnten so mit ihrer Hilfe die Westsächsische Hochschule zur bekanntesten Technischen Hochschule Deutschlands machen. Die zweite Einrichtung, die das erste Mal Teil der Kindermuseumsnacht war, ist das Zwickauer Puppentheater. „Kannst Du pfeifen, Johanna“ war der Titel der Mitmachlesung, die stündlich sowohl im Puppentheater als auch im Saal der Stadtbibliothek stattfand. Beide Orte waren gut besucht und sorgten für leuchtende Kinderaugen.
In der Leseecke in der Kinderbibliothek entführte Dr. Lutz Mahnke – Leiter der Ratsschulbibliothek – in ein weiteres Kapitel der Stadtgeschichte: Martin Römer, einst reichster Mann Sachsens und Erbauer des Kornhauses, war der Dreh- und Angelpunkt in den Sagen und Geschichten, die es zu hören gab. Unter dem Slogan „Wenn einer eine Reise tut…“ lud die Ev.-Luth. Stadtkirchgemeinde zu einer Pilgerreise durch den Dom St. Marien ein. Kombiniert war das mit kleinen Aufgaben und Rätseln – als Belohnung gab es ein Andenken an die Pilgerreise in Form von einer Jakobsmuschel, die eine süße Füllung hatte.
Direkt nebenan im ZwischenRAUM – dem Interim der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum – entführte der Farbraum in eine Welt voll Farben, Bilder und damit verbundenen Geschichten. Außerdem konnten die Kinder bunte Aufsteckfiguren für Stifte basteln und vor dem ehemaligen Galeriegebäude am Selfiepoint selbst zum Teil eines Bildes werden.
Im Geburtshaus Robert Schumanns gab es den ganzen Nachmittag und Abend jede Menge Musik. Gemeinsam mit dem Robert Schumann Konservatorium gab es eine Klangreise durch die Musikgeschichte. Das Robert Schumann Konservatorium war unter anderem mit den Ensembles des Fachbereichs Alte Musik vor Ort und unternahm mit der Klangzeitmaschine eine Erlebnisreise durch die Europäische Musik des 18. Jahrhunderts. Am Ende konnte man mutig den IC „Clara Schumann“ besteigen und eine Rätselzugfahrt unternehmen – auf Rückfahrt konnten nur die gehen, die es schafften, die kniffeligen rätselspiele und Aufgaben zu lösen. Ebenfalls für Spaß und glückliche Gesichter sorgte der Busshuttle mit dem historischen Ikarus-Bus.
Alle Kultur- und Museumsinteressierten können sich schon jetzt die Museumsnacht am 25. Oktober freuen.
Fotos: Gregor Lorenz