Bevor im kommenden Jahr die 25. gefeiert wird, gingen heuer zur 24. Auflage der Schwanen-Klassik insgesamt 78 Oldtimer, darunter zwölf Motorräder, bis einschließlich Baujahr 1990 an den Start. Trotzdem gab es ein Jubiläum. Der Mann, der die Fahrzeuge am Start anmoderiert und auf den Tagesausflug schickt, erledigte dies diesmal zum 20. Mal – Peter Graf. Er hatte vor Jahren am Institut für Kraftfahrzeugtechnik seinen Ingenieur gemacht und berichtete über diese Zeit: „Ich habe den damaligen Kanzler der WHZ, Prof. Dr. Joachim Körner, 2000 in meinen Heimatort nach Vohenstrauß in der Oberpfalz zu einer Ausfahrt des dort ansässigen Oldtimer-Vereins eingeladen. Körner war sofort begeistert und meinte, sowas brauche es auch in Zwickau. 2001 startete die erste Schwanenklassik. Heute zum zwanzigsten Mal mit mir als Moderator. Ich bin somit Zwickau und der WHZ treu verbunden“, meint der Oberpfälzer, der auch als Teilnehmer mit einem vierrädrigen Oldtimer die weiteste Anreise hatte.
Peter Graf aus Weiden feierte, einst selbst Absolvent der WHZ, Jubiläum: Er moderierte zum 20. Mal den Start der Schwanen-Klassik. Foto: uhe
Laut Kennzeichen war dies allerdings ein Jaguar E, Baujahr 1969, in original British Racing Green mit einem RD für Rendsburg und den Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. „Der ist nur noch nicht umgemeldet“, erklärt Zwickaus Kulturamtsleiterin Dr. Bianca Dommes, Sie eröffnete als Vertreterin der Stadt nicht nur die diesjährige Schwanen-Klassik. Dommes bekräftigte in ihren sowohl von Teilnehmern, Gästen als auch Verantwortlichen der WHZ wohlwollend entgegen genommenen Worten:
„Kunst ist mehr als Musik, Malerei und Theater. Auch diese Klassik gehört dazu, gehört gepflegt. Erst recht in einer Stadt mit derart großer Automobilbautradition.“
Sie wolle auch zukünftig das Ihre dafür tun. Mit ähnlicher Geschichte wartete Peter Heinz aus Nürnberg auf. Er hatte die weiteste Anreise bei den Motorrädern. Allerdings: Seine Jawa 365 hat ein Zwickauer Kennzeichen. „Ich habe zu Hause dafür leider keinen Platz. Die hat mal meinem Vater gehört und steht auch noch dort in der Garage. Ich komme aber gern in meine alte Heimat, um an fast allen Klassik-Fahrten in der Region teilnehmen zu können“, erklärt der gebürtige Zwickauer.
Er kommt extra aus Nürnberg in seine alte Heimatstadt Zwickau und fährt seit Jahren bei Klassik-Ausfahrten der Region die in Zwickau geparkte Jawa 365 – Peter Heinz. Foto: uhe
Ältestes Automodell war der Ford A Roadster mit seinem klappbaren sogenannten Schwiegermuttersitz aus dem Jahr 1930 von Dietmar Henschel aus Frohburg. Extravagante Ford-Oldtimer waren es insgesamt drei. Das Gros bildeten allerdings in Eisenach hergestellte Fahrzeuge und Mercedes-Modelle mit je vierzehn. Selbstverständlich dürfen im Teilnehmerfeld die Trabis nicht fehlen. Der von Jens-Uwe Bahr aus Dennheritz wird irrtümlicherweise kommentiert mit: „Da fehlen aber die runden Aufkleber von der GST oder NVA!“ Bein, fehlen nicht. Bahr erläutert. „Dieser Trabi lief 1979 als Kombi vom Band, landete bei einer LPG in Freital, die sich über den Maschinenbauhandel Karl-Marx-Stadt eine Kübelkarosse beschaffte und ihn bis 1984 so nutzte. Nach der Wende hab´ ich ihn 2005 per Zufall in Darmstadt entdeckt, ihm durch die VW-Lehrlingswerkstatt lediglich neue Farbe verpassen lassen. Eben dieses matte, für einen Kübel typische Grün. Seit 2015 bin ich mit ihm zu solchen Fahrten dabei.“
Froh gelaunt zeigte sich Bernhard Reinhold aus Meerane. Er wurde ob seines ungewöhnlichen Beifahrers, seinem deutschen Schäferhund Ben, bestaunt. Foto: uhe
Einen einzigartigen Begleiter auf seinen Oldtimer-Fahrten hat Bernhard Reinhold aus Meerane. Verschmitzt schauten Teilnehmer und Zuschauer auf oder besser in sein Auto. Denn auf dem Beifahrersitz seines 1936er Ford Köln Y hatte sein deutscher Schäferhund Ben Platz genommen. „Was will ich ihn allein zu Hause lassen? Ben ist erfahrener Co. Schon im Trabant, in einem Mercedes SLK und nun gier. Gewissermaßen gibt er mit Gebell den Startschuss. Nach gut hundert Metern ist er am Genießen. Nur Fahrtenbuch kann er eben nicht lesen“, bemerkt Reinhold verschmitzt.
Fazit der Teilnehmer der 2025er Schwanen-Klassik: 2026 wollen alle wiederkommen.