Neues Messsystem soll Produktion überwachen
Wissenschaftler des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ e.V.) und der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) entwickeln gemeinsam mit der Ölmühle Dörnthal, dem Institut für Umweltanalysen (IfU) und der COVAC Elektro und Automation GmbH ein mobiles Messsystem zur Detektion von Blausäurekonzentrationen in der Lebensmittelproduktion.
Die neuen EU-Grenzwerte für Blausäure stellen Lebensmittel- und Futtermittelproduzenten vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere bei der Verarbeitung von Leinsamen, Bittermandeln und Aprikosenkernen, die von Natur aus cyanogene Glykoside enthalten. Die Ölmühle Dörnthal erläutert, dass beim Zermahlen und Pressen von Leinsamen geringe Mengen Blausäure freigesetzt werden können. Um dies zu überwachen, entwickelt ein Forschungsprojekt ein innovatives cyber-physisches Messsystem, das die Blausäurekonzentrationen in Echtzeit erfasst.
Dieses System soll die bisherigen, zeitaufwändigen Analyseverfahren ersetzen und die Effizienz sowie Sicherheit in der Produktion steigern. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit der WHZ und dem FTZ, die optische Messtechniken und Steuerungselektronik bereitstellen. Das Projekt Cyber-Safe, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, zielt darauf ab, durch präzise Überwachung die Einhaltung der EU-Grenzwerte zu gewährleisten und somit die Produktsicherheit zu erhöhen.

Daniel Ruf (WHZ), Dr. Tobias Baselt (FTZ), Christin Lehmann (Ölmühle Dörnthal), Gerd Lehmann (Covac GmbH) und Prof. Dr. Wolfram Scharff (IFU GmbH) besprechen die Arbeitsschritte zum Projekt-KickOff am 10.09. in der Ölmühle Dörnthal. (Quelle: Ivonne Mallasch / FTZ e.V.), v.l.n.r. Foto: C. Lehmann
Über das Projekt
Das Projekt Cyber-Safe („Cyber-physisches System zur Inline-Erfassung von Hydrogencyanid als wesentliche Komponente von Blausäure in der Lebensmittelindustrie“) startete am 1. Juli 2025 und läuft bis 31. Dezember 2027. Koordinator ist die Ölmühle Dörnthal. Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Förderprogramm: ZIM
