Eröffnungswoche dauert noch bis 26. Januar
Mit vielfältigen Aktionen und einem gelungenen Auftakt startete gestern Chemnitz in das Jahr als Kulturhauptstadt Europas. Heute folgte Zwickau als Teil der Kulturhauptstadtregion. Hunderte bunte Luftballons flogen am Nachmittag in den Himmel, um auf das ungewöhnliche Jahr aufmerksam zu machen. Parallel präsentierten sich Museen, Vereine und Einrichtungen beim KulturTREFF im Rathaus. Die Eröffnungswoche dauert in der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt noch bis kommenden Sonntag, dem 26. Januar. Unter dem Jahresmotto „ungeahnt sehenswert“ gibt es unter anderem Sonderführungen im August Horch Museum, besondere Stadtführungen, die Eröffnung des ZwischenRAUMS, des Interimsquartiers der KUNSTSAMMLUNGEN Zwickau, oder Podiumsdiskussionen, wie etwa die mit dem Chemnitzer Autor Stefan Tschök am Dienstag im Robert-Schumann-Haus.
Der KulturTreff begann um 13 Uhr und zog bis 16 Uhr etliche Interessierte in seinen Bann. Hier standen für Fragen und Informationen unter anderem die KUNSTSAMMLUNGEN Zwickau, die Priesterhäuser, die evang.-luth. Stadtkirchgemeinde, der Alte Gasometer, die Sternwarte oder der Kunstverein Zwickau e.V. zur Verfügung ebenso wie das städtische Kulturamt, die Westsächsische Hochschule oder das Theater Plauen-Zwickau. Im Foyer war außerdem eine Ausstellung mit Werken des Malzirkels Steinkohle zu sehen. Ebenfalls mit dabei war der BSV Sachsen Zwickau mit seinem Maskottchen „Sachsen Leo“.
Der „Startschuss“ wurde auch für eine besondere Mitmachaktion gegeben: Auf 15 kunterbunten Postkarten können Zwickauer und Gäste ihre Wünsche, Vorstellungen, aber auch ihre Kritik zu Zwickau offen und ehrlich niederschreiben. Die Karten, die in den kommenden Monaten noch bei diversen Veranstaltungen zum Einsatz kommen, werden gesammelt und zur Museumsnacht im Oktober präsentiert.
Kleine und große Besucher nutzten schließlich die Möglichkeit, ihre Grußkarten zu beschriften und an bunte Luftballons zu hängen. Diese steigen – nach einem durch Oberbürgermeisterin Constance Arndt angeleiteten Countdown – gen Himmel. Sehenswert war zudem der Zwickauer Heißluftballons, der auf dem Hauptmarkt aufgeblasen war, ebenso wie die ferngesteuerten Miniaturballons. Für das leibliche Wohl sorgte die Freiwillige Feuerwehr Zwickau Auerbach. „Mit diesem kleinen, aber feinen Auftakt bei strahlendem Sonnenschein sind wir sehr zufrieden“, hält Oberbürgermeisterin Constance Arndt fest. „Herzlichen Dank an alle Mitmacherinnen und Mitmacher, die trotz des Sonntags bewiesen haben, dass auch Zwickau bunt, vielfältig und abwechslungsreich ist!“
Im Rahmen der Eröffnungswoche lädt das August Horch Museum am Montagnachmittag zu einer der Führungen „Horch the Unhorched!“ ein, mit der die Dauerausstellung unter akustischen Aspekten gezeigt wird. Am Dienstag folgen unter anderem die Vernissage einer Fotoausstellung in der Bahnhofsvorstadt sowie abends der Podiumstalk mit Stefan Tschök im Robert-Schumann-Haus, der sein Buch „Was? Chemnitz?!“ vorstellt.
In der Ratsschulbibliothek geht es am Mittwoch um „Pechstein und die geblümte Decke“ und am Freitag können Stadtentdecker auf einen Streifzug durch Zwickau gehen. „Familiengeschichten mit Eugenie Schumann“ lautet der Titel. Am 25. und 26. Januar steht schließlich die Eröffnung des ZwischenRaums auf dem Programm. Aufgrund der Sanierung präsentieren sich die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum fortan in den Räumen der Galerie am Domhof.
Das vollständige Programm zu Zwickau im Kulturhauptstadtjahr ist zu finden unter www.c2025.zwickau.de.
Haben das Kulturhauptstadtjahr Chemnitz25 eröffnet: Andreas Dresen und Alexander Scheer, Foto: z2000/bde
Programm der Eröffnungswoche:
19.-26. Januar
„Horch the Unhorched! – Bisher Ungehörtes im Museum“
19.|25.|26.01. | 13.30-15.30 Uhr
Die Führung zeigt die Dauerausstellung des Hauses unter dem akustischen Gesichtspunkt und stellt die Beziehungen der Zwickauer und Chemnitzer Automobilbauer zueinander ins Zentrum.
Bis zu 25 Personen pro „Horchgang“, Voranmeldung unter: 0375 27173814 oder
Sonderausstellung: Bergbau-Pionier und Schumann-Sammler: Alfred Wiede (1864-1925)
(Ausstellungsdauer bis 23. März 2025)
Vor hundert Jahren starb der Zwickauer Bergrat Alfred Wiede. Von seinem Vater übernahm er die Leitung der Morgenstern-Schächte in Reinsdorf. Daneben war er ein großer Schumann-Liebhaber und -Kenner.
Dienstag, 21. Januar
Ungeahnt sehenswertes Objekt des Monats Januar: Clara Schumanns Petschaft
12 Uhr | Eintritt frei
Clara Schumanns Petschaft – Im 19. Jahrhundert wurden Briefe gesiegelt, dazu gab es personalisierte Siegelstempel, Petschaft genannt. Clara Schumanns Petschaft wurde aus Bergkristallglas hergestellt.
ICH BIN - Mein Platz in der Bahnhofsvorstadt Zwickau
Vernissage 15 Uhr | Eintritt frei
lebens.raum
Die Fotoausstellung porträtiert Menschen an den Orten in der Zwickauer Bahnhofsvorstadt, die ihnen besonders wichtig sind. Es ist zu sehen, wie vielfältig Leben in diesem kleinen Teil der Stadt Zwickau gestaltet wird. Die Ausstellung macht aufmerksam auf Personen und Plätze, die sonst eher ungesehen bleiben und lässt sie für einen Moment in den Fokus des Betrachters rücken.
Stefan Tschök: „Was? Chemnitz?!“
19 Uhr | Eintritt frei
Jippie, Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025! Und doch bleiben da Fragen. Was macht ein Nachtbürgermeister eigentlich am Tag? Lohnt ein Besuch ohne Auto in der sächsischen Stadt? Werden sich zwei Millionen Menschen durch die Bazillenröhre schieben? Rollt der linksdrehende Ringbus schneller als der rechte? Wie kommt ein »Maker« ohne ICE vom »Flagship« zum »Purple Path«? Und wird der Schatten der Marktlinde wirklich für alle Gäste reichen?
Mittwoch, 22. Januar
Schätzchen aus dem Museumsdepot: Ein Musterbuch der Firma Kaestner,
1. Hälfte 20. Jahrhundert
Zum Start der Reihe wird während der Führung durch die Priesterhäuser ein Musterbuch der traditionsreichen Zwickauer Porzellanfabrik Kaestner aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Objekt des Monats Januar vorgestellt.
Alfred Wiede – Bergbau-Pionier und Schumann-Sammler
17 Uhr | Eintritt frei
u.a. mit Bürgermeister Steffen Ludwig (Reinsdorf), Dr. Ute Scholz (Irfersgrün),
Verschiedenartige Perspektiven auf einen vielfältig tätigen Zwickauer Unternehmer, der vor 100 Jahren starb. Mit Klaviermusik Robert Schumanns aus Originalhandschriften der Sammlung Wiede.
Pechstein und die geblümte Decke im Paradies
18.30 Uhr | Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Vereins der Freunde der Ratsschulbibliothek Zwickau e.V.
Donnerstag, 23. Januar
19.30 Uhr | Eintritt: 22-36 €
Elisabeth Kufferath (Violine, Viola), Moritz Eggert (Klavier), Dirigent GMD Leo Siberski
Freitag, 24. Januar
Familiengeschichten mit Eugenie Schumann
16 Uhr | Eintritt: 5 €/Person
Es war vor allem Eugenie Schumann, die jüngste Tochter Clara und Robert Schumanns, die die Welt mit viel Wissen über ihre bedeutende Familiengeschichte speiste.
Samstag, 25. Januar
Zwickauer Köpfe
14 Uhr | Eintritt: 5 €/Person
Robert Schumann und August Horch sind natürlich wichtige Größen Zwickaus, bei Weitem aber nicht alle. Eine interessante und amüsante Stadtführung mit wenigen Jahreszahlen, die den weniger bekannten Köpfen Zwickaus und ihren Geschichten nachspürt.
Samstag/Sonntag 25./26. Januar
Eröffnung der Kunstsammlungen im ZwischenRAUM
11.30-17 Uhr | Eintritt frei
Die drei Ausstellungsräume erlauben neben der Präsentation von sorgsam ausgewähltem Sammlungsgut (FarbRAUM), einer neuen, digitalen Inszenierung für das Werk Max Pechsteins (MaxRAUM) auch kleinere, wechselnde Ausstellungsprojekte (FreiRAUM).
Henrike Naumann. DDR Noir (Der Cellist)
11.30-17 Uhr | Eintritt frei
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Bereits in der Preisträgerarbeit des Max-Pechstein-Förderpreises der Stadt Zwickau 2019 hat sich die Künstlerin unter dem Titel DDR Noir mit ihrer ostdeutschen Herkunft und ihrer künstlerisch geprägten Familiengeschichte auseinandergesetzt. DDR Noir fragt nach dem Erbe der DDR und ihrer Rezeption heute, aber auch nach der ideologischen Bewertung von Kunst.