Gekommen waren 218 Mitglieder, wie auch die erste Männermannschaft des FSV samt sportlicher Leitung. Diese erlebten u.a. schonungslose Zahlen, dankbare Worte, die Heimkehr eines alten Logos und viel Applaus.
Trotz der weiterhin vorhandenen Schuldenlast von insgesamt ca. 1,9 Millionen Euro zeigten sich die Mitglieder positiv gestimmt und dankbar für die geleistete Arbeit seit dem Abstieg. Dies spiegelt sich auch in der Nachwuchsarbeit und den Zuschauerzahlen der aktuellen Saison wieder, kann man doch mit knapp 5.400 Fans im Schnitt mehr Gäste im heimischen Stadion begrüßen als in allen bisherigen Spielzeiten in der GGZ Arena. Das stellt der Vorstand in seinem Bericht als einen Grund dafür dar, dass in der laufenden Saison voraussichtlich ein Plus erwirtschaftet werden kann. Ebenso führen Einsparungen im Personal zur erheblichen Reduzierung im finanziellen Gesamtaufwand, wie auch die ehrenamtliche Unterstützung in vielen Bereichen des Vereins, die Treue der Sponsoren und die Erlöse aus dem zeitweise geschlossenen Fanshop, die sich dennoch auf Drittliganiveau bewegen. Nach aktuellem Stand wird so bis Ende der Saison ein positives Jahresergebnis von ca. 180.000 Euro erwirtschaftet, bei einem Gesamtumsatz von 3,3 Millionen Euro.
Die Entschuldung bleibt laut den FSV Gremien weiterhin oberstes Ziel. „Der Schuldenberg muss weiterhin abgebaut werden. Das wird noch andauern und lässt uns auch in Zukunft keine großen Sprünge machen“, so Vorstand André Beuchold, der ergänzt: „Wir müssen den Weg der Demut und des Zusammenhalts weitergehen! Wir sind noch lange nicht über dem Berg. Es bleibt weiterhin eine große Herausforderung den FSV auf Kurs zu halten.“
So hat der FSV Zwickau e.V. im Geschäftsjahr 22/23 einen bilanziellen Verlust von 1,1 Millionen Euro erwirtschaftet, dies vor allem durch Abschreibungen an der Beteiligung an der FSV Zwickau Spielbetriebsgesellschaft. Die FSV Zwickau Spielbetriebs GmbH hat im selben Geschäftsjahr einen bilanziellen Verlust 1,65 Millionen erlitten. Hauptverantwortlich für diesen Verlust waren Abschreibungen auf den Spielerwert und Rückstellungen für eventuelle Rückzahlungen von Hilfen während der Corona-Zeit. Die Gesamtverbindlichkeiten beliefen sich so im Juli 2023 auf 3 Millionen Euro. Mit Stand März 2024 konnte diese Verbindlichkeiten bereits auf 1,9 Millionen Euro drastisch reduziert werden. „Das werten wir als großen Erfolg und wissen jedoch, dass der weitere Abbau der Verbindlichkeiten eine große Herausforderung darstellen wird“, so André Beuchold. Die überwiegende Mehrheit der ehemals und aktuell tätigen Gremienmitglieder wurde daher seitens der Mitglieder entlastet.
Angenommen wurden zudem die Satzungsänderungen und die neue Beitragsordnung des FSV, deren zeitgemäße Anpassung wesentlicher Bestandteil der Entschuldung ist. Viel Applaus gab es zudem für die Bekanntgabe, dass sich das Logo und die Marke „BSG Sachsenring Zwickau“ nach Jahrzehnten nun endlich wieder im Besitz des Vereins befindet. „Ein großer Schritt für uns als Verein, der uns auf den Weg der Traditionspflege und Identitätsstärkung in der Region weiterhelfen wird“, so Vorstand Matthias Bley. Ein geplantes „Vereinsheim“, was sich die Mitglieder vor dem Stadion wünschen, wird hingegen noch etwas auf sich warten lassen. „Wir sind in Planungen und Gesprächen und sehen einen Fanshop direkt vorm Stadion als wichtige Vision, die wir prüfen, die aber aktuell noch nicht oberste Priorität haben kann. Wir müssen demütig bleiben, alles Schritt für Schritt“, so FSV-Vorstand Matthias Bley.
Die „Boy Band des FSV“, wie ein langjähriges Vereinsmitglied die jungen, neuen Vereinsgremien unter lautem Gelächter und Applaus bezeichnete, mache ebenso Spaß, wie die erste Mannschaft. Diese wurde, wie die Gremien auch, samt sportlicher Leitung unter Applaus begrüßt und verabschiedet.
Beauftragt wurden die Offiziellen des FSV zudem damit, sich kritisch mit der Strafenpolitik der Verbände auseinanderzusetzen und den Vereinen aus Jena, Halle und Lok Leipzig anzuschließen. Diese hatten solch einen Antrag auf ihren Mitgliederversammlungen ähnlich beschlossen. Weiterhin erhielt der FSV den Auftrag, die Gründung einer Frauenfußball- und Mädchenabteilung zu prüfen.