Ungeahnt vielfältig – Zwickaus Kulturlandschaft
Allein die Zwickauer Museen spannen einen breiten Bogen von Robert Schumanns romanti-scher Musik über 900 Jahre Stadtgeschichte, Max Pechsteins farbenprächtiger Malerei bis hin zu Automobilpionier August Horch. Dazu gehören aber auch das Theater Plauen-Zwickau, der Alte Gasometer e. V., die Kultour Z. oder das Historische Dorf. Den Startschuss markiert die Eröffnungswoche vom 19. bis 26. Januar 2025, die in Verbindung zur Eröffnung der Kulturhauptstadt in Chemnitz (18.1.) und dem Tag der Kulturhauptstadtregion (19.1.) steht. Ein Glanzlicht dieser Woche wird die Neueröffnung (25.1.) der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum im ZwischenRAUM sein, denn das Museum wird ab da für die Dauer der Bauzeit in der Lessingstraße seinen Sitz im Galeriegebäude am Domhof direkt gegenüber den Priesterhäusern beziehen. Derzeit wird die Galerie umgebaut und erhält mit den drei Bereichen FarbRAUM, MaxRAUM und FreiRAUM ein passendes Raumkonzept für die Kunstsammlungen.
Ein Projekt des Theaters Plauen-Zwickau wird vor allem den europäischen Gedanken zum Thema haben. EUdaimonía – Ein utopisches Versprechen von Glückseligkeit der georgischen Regisseurin Tamó Gvenetadze ist das Auftragswerk für das Theater Plauen-Zwickau als Teil des Gemeinschaftsprojekts INSIDE OUTSIDE EUROPE mit den Theatern Annaberg-Buchholz, dem Mittelsächsischen Theater Freiberg-Döbeln und dem Theater Chemnitz. Uraufführung ist am 10. April im Zwickauer Gewandhaus.
Zwickaus Museen laden dazu ein, nicht nur die bekannten Highlights, sondern auch die oft übersehenen Schätze zu entdecken. Von meisterhaften Kunstwerken über historische Artefakte bis hin zu ungewöhnlichen Alltagsgegenständen. Zudem stellen Ausstellungen die unbekannten Verbindungen zu Chemnitz her. So wird sich eine Sonderschau vom Dresdner Institut für Kulturstudien, der Wismut Stiftung gGmbH, des Kunstvereins Zwickau e. V. und der Stadt Zwickau unter dem Titel Sonnensucher – Kunst und Bergbau der Wismut, vom 10. April bis 10. August 2025, einem Kapitel der Bergbaugeschichte der Region widmen. Im ZwischenRAUM der Kunstsammlungen gibt es eine Ausstellung, welche die in Zwickau und Chemnitz geborenen Maler der expressionistischen Künstlergruppe Die Brücke in den Fokus rückt. Brückenschlag: Kunstsammlungen Chemnitz und Zwickau – ein Blick in die Sammlungen ist vom 17. Mai bis 14. September zu sehen. Im Robert-Schumann-Haus Zwickau beleuchtet eine kleine Sonderschau vom 6. Juni bis 10. September die Beziehungen der Schumanns zu Chemnitz, und in den Priester-häusern werden vom 13. September bis 26. Oktober die Lebenswege Zwickauer und Chemnitzer Persönlichkeiten im Mittelpunkt stehen. Das August Horch Museum bietet eine Führung mit akustischem Schwerpunkt und der Aufklärung der Verbindung zwischen Zwickau und Chemnitz in der Automobilgeschichte an. Für eine komplette Woche haben Interessierte die Möglichkeit, das Museum auch außer-halb der regulären Öffnungszeit zu besuchen.
Einer der Höhepunkte im Zwickauer Kalender des Kulturhauptstadtjahres ist die vom 10. April bis 10. August 2024 in der Historischen Spinnereifabrik 1896 (metaWERK) gezeigte Ausstellung „Sonnensucher! Kunst und Bergbau der Wismut“ – eine Programmkooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Im Kalten Krieg lieferte die SDAG Wismut aus Westsachsen und Ostthüringen das Material für waffenfähiges Uran der Sowjetunion. Zugleich war sie ein legendärer „Staat im Staate“ und sammelte in großem Stil bildende Kunst. Erstmals in Zwickau, an einem authentischen Ort der Wismut-Geschichte, gibt die Ausstellung nun einen Überblick zur umfangreichsten Kunstsammlung eines DDR-Unternehmens, die mehr als 4.000 Werke von 450 Künstlern umfasst. Hier präsentiert sich die Kunstsammlung der Wismut in Form einer für breite Besucherkreise attraktiven Sonderausstellung: eine bilderreiche Expedition in die jüngste Vergangenheit, die auch zu den Themen der Transformation nach der deutschen Wiedervereinigung führt.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Wismut Stiftung gGmbH, der Stadt Zwickau, dem Dresdner Institut für Kulturstudien e. V. und dem Kunstverein Zwick-au e. V. sowie die erste große Ausstellung zur Gesamtthematik der Wismut-Kunstsammlung in Zwickau und die erste nach der Neuordnung des kulturellen Wismut-Erbes überhaupt. Durch die Gestaltung der Sonderausstellung als einer kultur- und kunst-historischen Exposition, die Artefakte des Bergbaus genauso wie umfangreiches Kontextwissen durch die Integration von audiovisuellen Medien einbindet, bietet das Vorhaben die Chance zur Vermittlung eines Gesamtbildes, das nicht nur die Kunstförderung des Unter-nehmens in der DDR, sondern ebenso die enormen Transformationsleistungen nach der deutschen Wiedervereinigung einbezieht.