Das Städtische Museum wurde nach zweijähriger Bauzeit am 23. April 1914 als König-Albert-Museum übergeben. Seine Vorgeschichte reicht allerdings weit zurück - sie beginnt mit der Gründung des Zwickauer Altertumsvereins 1857 und weiterer Vereine, deren Sammlungen hier eine Heimstatt fanden.
Das repräsentative Gebäude war von Anfang an als kombinierter Museums- und Bibliotheksbau für die städtischen Sammlungen, die berühmte Zwickauer Ratsschulbibliothek und das Stadtarchiv entworfen worden. In Form und Nutzung ergaben sich bis heute keine wesentlichen Änderungen. Neben der Vorstellung zeitgenössischer Künstler werden Einblicke in die reichen Magazinbestände des Hauses gewährt. Mit weit über 10.000 Blatt steht dabei die Graphiksammlung an erster Stelle. Ihre Profilierung geht noch auf das Wirken von Hildebrand Gurlitt zurück, der von 1925 - 1930 erster hauptamtlicher Museumsdirektor in Zwickau war. Rund 90 Handzeichnungen, Aquarelle und Drucke repräsentieren das Schaffen des Zwickauer Künstlers Max Pechstein.
Sehr zahlreich sind Werke der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts vertreten (Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Kollwitz, Hofer, Beckmann, Dix, Bleyl u.a.), die Breite der Sammlung reicht jedoch von den Monogrammisten des späten 15. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Die ständige Gemäldeausstellung baute vor allem auf der Sammlung des Zwickauer Kunstvereins auf. Zur Sammlung von Werken der Dresdner Kunstakademie (Bantzer, Zwintscher, Dorsch) kamen mit der Stiftung des Dresdner Kunsthistorikers Hentschel im Jahre 1971 bedeutende Werke der niederländischen, italienischen und deutschen Malerei des 16.-19. Jahrhunderts hinzu. Spätgotische sakrale Plastik des westsächsischen Raumes des 15.-17. Jahrhunderts, vertreten durch Peter Breuer, einen der bedeutendsten Zwickauer Bildschnitzer aus der Zeit um 1500, beherbergt die Plastikhalle des Museums.
Die stadtgeschichtliche Sammlung verdeutlicht die wechselhafte Geschichte Zwickaus. Die verkehrsmäßig günstig gelegene Stadt spielte eine entscheidende Rolle bei der Erschließung des Erzgebirges, war ein Vorposten der Reformation und kam erst durch die Industrialisierung aus der Stagnation nach dem 30-jährigen Krieg heraus. Zu nennen sind die Möbel der Kalandstube (Anfang 16.Jahrhundert), die Anzeigefigur des Fürstenschießens von 1573, der Ratsschrank von 1713, das Modell der Stadt im 15.-16. Jahrhundert und eine Sammlung Zwickauer Porzellane. Eng verbunden mit der industriellen Nutzung des Steinkohlevorkommens von Zwickau ist die mineralogisch-geologische Sammlung, die mit ca. 16.000 Stücken zu den Großen in Sachsen gehört.
Adresse:
Städtisches Museum Zwickau
Lessingstraße 1
08058 Zwickau