Im vorigen Jahrhundert war das Heu machen der erste Abschnitt in der Nahrungskette bei der Grundversorgung für Vieh und Mensch auf dem Land. Sense und Sichel waren hier das Mittel der Wahl, heute jedoch ist diese Technik vielerorts in Vergessenheit geraten und kommen motorbetriebene Rasenmäher, Freischneider und Großgeräte zum Einsatz.
Es gibt aber durchaus viele Argumente, die für den manuellen Grasschnitt mit der Sense sprechen:
- geringe Kosten
- für jedes Terrain geeignet
- leicht und einfach zu transportieren
- kein Verbrauch von Benzin, Öl oder Strom
- im hohen und nassen Gras möglich
Neben der Erhaltung von Wiesen mit ihrer Artenvielfalt, den vielen Insekten, Schmetterlingsraupen und kleineren Tieren, schont der Sensenschnitt auch die Nerven der Nachbarn. Diese Tätigkeit mit diesem typisch sanften Schlingergeräusch hat eher etwas beruhigendes und kann durchaus auch am Sonntagmorgen durchgeführt werden. Die erste Mahd sollte so spät wie möglich erfolgen, damit Wiesenblumen und Kräuter durchblühen und Samen bilden können.

Auch wenn das Sensen gut erlernt werden kann, sind dennoch einige grundlegende Dinge dabei zu beachten. Einer der davon etwas versteht, ist Sensenlehrer Mario Knoll vom Sensenverein Deutschland. Den Sensenmäher aus Leidenschaft, der diese alte Tradition wieder aufleben lassen möchte, haben sich die Freunde von der Naturschutzstation Zwickau an der Crossener Straße eingeladen, um in einem speziellen Kurs "Mähen für den Hausgebrauch" zu zeigen, wie einfach das Mähen mit der Sense sein kann.
Für Mario Knoll ist das Mähen mit der Sense mehr als nur Gras abschneiden.
"Es ist wie ein Ritual, früh zeitig, wenn es noch ganz still ist, barfuß in der feuchten Wiese die Sense durch das satte grüne Gras zu ziehen. Man fühlt sich fest verbunden mit der Natur umhüllt von einem taufrischen erdigen Duft. Das ist wie Meditieren."
Mit einer auf die Körpergröße eingestellten und gut geschärften Sense wird das Mähen schnell zum Vergnügen. Der sichere Umgang mit der Sense, das Erlernen von Techniken auch in schwierigem Gelände, das Ausprobieren verschiedener Sensentypen und die Einführung verschiedener Schärfmethoden sind Teil dieses Kurses. Dafür werden höhenverstellbare Sensen zur Verfügung gestellt.

Nach dem Kurs können die Sensen auf ihre Mähleistung überprüft werden. Dafür muss das Sensenblatt gegebenenfalls gedengelt werden. Das Dengeln bezeichnet ein Verfahren zum Schärfen der Schneide einer Sense, Sichte oder Sichel, bei dem diese zu einer dünnen, scharfen Schneide durch Hämmern ausgetrieben wird. Wie das genau funktioniert, kann ebenfalls bei Mario Knoll im speziellen Dengelkurs erlernt werden. (Nächster Kurs am 26.04.2025 09:00 - 13:30 im Hippodrom, Limbach-Oberfrohna)
"Mähen für den Hausgebrauch"
Naturschutzstation Zwickau Instagram
Crossener Str. 23, 08058 Zwickau
Freitag, 30.05.2025
09:00 Uhr - 13:30 Uhr
Unkostenbeitrag: 75 € (Ein Mittagsimbiss steht bereit)
Um Anmeldung wird gebeten unter:
0176 34569556 oder